Das Wiener Institut für Musiktherapie (WIM) und das WZMF – Wiener Zentrum für Musiktherapieforschung möchten in einem gemeinsamen Forschungsprojekt die Entwicklungen, Veränderungen und Erweiterungen der Wiener Schule der Musiktherapie erfassen und das Verständnis wichtiger Grundbausteine und praxisrelevanter Basistheorien aktualisieren.
Musiktherapeut:innen, die zwischen 1958 und heute Musiktherapie in Wien studiert haben, sind zur Teilnahme an einer Online-Umfrage eingeladen (Dauer je nach Ausführlichkeit Ihrer Antworten ca. 15 – 30 Minuten). Auf Wunsch lassen wir Ihnen den Fragebogen auch als ausfüllbares PDF oder im Papierformat zukommen. Schreiben Sie uns dazu einfach ein E-Mail an office@wim-musiktherapie.at und geben Sie Ihre Kontaktdaten an.
Die Online-Umfrage ist bis 31. Dezember 2024 verfügbar.
Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!
Als Fortsetzung unserer Weiterbildungsreihe „Das Paukenpartnerspiel und seine Modifikationen“ starten wir im September 2025 mit vier weiteren Modulen zu den Themenkomplexen „Einstimmung und Einzeltonspiel“. Neben der freien Improvisation und dem Partnerspiel repräsentieren diese beiden musiktherapeutischen Spielformen das Kernstück der musiktherapeutischen Didaktik der Wiener Schule aus den frühen 1970er-Jahren.
Im Unterschied zum Paukenpartnerspiel stehen die Einstimmung und das Einzeltonspiel am Schnittpunkt größerer Themenfelder wie z.B. dem aus der Reform-Klavierpädagogik stammende Innere Hören, oft auch als Lauschen beschrieben (Fitzthum, 2021; Smetana, 2023). Auch wenn mittlerweile verschiedene Begrifflichkeiten dafür verwendet werden: die hiermit gemeinte Awareness als Haltung verankert das therapeutische Handeln im Hier und Jetzt und dient als Basis jeder therapeutischen Beziehungsgestaltung.
Beide Spielformen erschaffen einen inneren und äußeren Raum, den Patient:innen und Therapeut:innen gestalten und auch wieder verlassen können. Auch das oft negativ konnotierte Klimpern spielt dabei eine besondere Rolle. Während die Einstimmung der Fähigkeit des Antizipierens dient, kann das Einzeltonspiel durch die radikale Reduktion der musikalischen Mittel zum Wesentlichen eines musikalischen Dialoges führen.
Ziele der Weiterbildung:
In der 42. Ausgabe der Zeitschrift "Musik und Gesundheit" veröffentlichte Elena Fitzthum einen Beitrag zum Schwerpunktthema "Musiktherapie und Kriegsängste".
Das Wiener Institut für Musiktherapie ist fassungslos und zutiefst erschüttert über diesen Krieg, der unsere Nachbar.innen in der Ukraine in so viel Angst, Schrecken und Leid gestürzt hat. Wir denken ganz besonders an unsere musiktherapeutischen Kolleg.innen in Lviv, mit denen manche von uns noch am 23.2.22 abends einen Vortrag via Zoom teilen konnten. Wir hoffen inständig, dass der Krieg bald ein Ende findet und ein Leben in Frieden wieder möglich sein kann. Und wir blicken nach vorne auf die weitere Zusammenarbeit, denn wir sind davon überzeugt, dass auch die Musiktherapie einen wichtigen Teil bei dem Wiederaufbau dieses großartigen Landes spielen wird.
The Viennese Institute for Music Therapy is speechless and deeply shocked by this war, which has brought so much fear, fright, and suffering to our neighbors in Ukraine. Our thoughts are especially with our music therapy colleagues in Lviv, with whom some of us were able to share a lecture via Zoom in the evening of 23.2.22. We sincerely hope that the war will end soon and that a life in peace will be possible again. And we are looking ahead to further collaboration, because we are convinced that music therapy will also play an important part in the reconstruction of this great country.
Віденський Інститут Музичної Терапії приголомшений і переживає глибоке потрясіння через війну, яка ввергла сусідню державу Україну в безодню страху, жаху і страждання. Ми непокоїмось особливо за наших колег - музикотерапевтів у Львові, з якими ми ще 23 лютого 2022 року увечері разом проводили лекцію у форматі Zoom. Щиро сподіваємося, що війна незабаром закінчиться, що знову настане мирне життя. І ми з нетерпінням чекаємо подальшої співпраці, бо переконані, що музикотерапія також відіграватиме важливу роль у відбудові цієї чудової країни.
Auf ausdrücklichen Wunsch unserer Kolleginnen und Kollegen in Lemberg vom 5.3.2022 halten wir unser Angebot für die musiktherapeutische Lehre über Zoom bis auf Weiteres aufrecht.
Im Blog der mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien berichtete Dr. Elena Fitzthum im Jänner 2022 über die bisherigen Entwicklungen in der Zusammenarbeit mit den Kolleg.innen in Lviv beim Aufbau einer akademischen Musiktherapieausbildung in Lviv.
„Aller guten Dinge sind zwei“: Bücherpräsentation am 9. Dezember 2021
Im Jahr 1997 erschien der erste Band der Buchreihe „Wiener Beiträge zur Musiktherapie“. Diese vom WIM – Wiener Institut für Musiktherapie herausgegebene Buchreihe im Praesens Verlag (vormals Edition Praesens) umfasst nach nunmehr 24 Jahren 13 Bände.
Am 9. Dezember 2021, wurden im Rahmen einer Bücherpräsentation der besonderen Art die gleichzeitig erschienenen Bände 12 und 13 gemeinsam vorgestellt. Das Datum dieser Veranstaltung war wohlgewählt, da Alfred Schmölz am 9. Dezember 2021 seinen 100. Geburtstag gefeiert hätte.
Die zwei neuen Ausgaben liefern weitere Bausteine für die Identitätsbildung der Wiener Schule der Musiktherapie, die, so darf man nach Durchsicht beider Bücher schließen, sowohl aus Altem schöpft (Band 12) als auch tatkräftig neue Felder bearbeitet (Band 13). Band 12 beinhaltet eine wertvolle Materialsammlung mit Quellentexten von Alfred Schmölz und deren Interpretation aus heutiger Sicht. Band 13 lenkt den Blick in die Jetzt-Zeit und in die Zukunft der Musiktherapie, ganz im Sinne des ersten Teils der „Wiener Ringvorlesungen“, der 2018 in aktualisierter und erweiterter Auflage erschienen ist.
Band 12, Wiener Beiträge zur Musiktherapie, Hrsg.: Hannah Riedl
„Wollen Sie wirklich spielen?“
Alfred Schmölz und die Wiener Musiktherapie – kommentierte Quellentexte
Mit Beiträgen von: Elena Fitzthum, Georg Haider, Dorothea Oberegelsbacher, Hannah Riedl, Thomas Stegemann, Dorothee Storz, Tonius Timmermann und Edith Wiesmüller sowie Vorworten von: Sandra Lutz Hochreutener, Wiener Institut für Musiktherapie (WIM) und dem Institut für Musiktherapie (IMT)
Professor Alfred Schmölz (1921–1995) war einer der wesentlichsten und einflussreichsten Persönlichkeiten der europäischen Musiktherapie in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts. Er war Musiktherapeut und Klavierpädagoge an der heutigen mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Als Ausbildungsleiter prägte er von 1970–1992 die erste akademische Musiktherapie-Ausbildung Europas, die 1959 von Editha Koffer-Ullrich gegründet wurde. In seiner Leitungsperiode beschrieb und konturierte er die „Wiener Schule der Musiktherapie“, die sich bis heute durch ein psychotherapeutisches Verständnis auszeichnet.
In Band 12 der Reihe „Wiener Beiträge zur Musiktherapie“ werden Quellentexte von Alfred Schmölz erneut verlegt und aus reform- und klavierpädagogischer, praxeologischer, didaktischer, psychotherapiewissenschaftlicher, traumatherapeutischer sowie neurobiologischer Perspektive interpretiert und kontextualisiert. Biografisches zu Alfred Schmölz sowie eine Darstellung seines weitreichenden Einflusses auf die nationale und internationale musiktherapeutische Ausbildungslandschaft runden den Band ab.
Band 13, Wiener Beiträge zur Musiktherapie, Hrsg.: Thomas Stegemann & Elena Fitzthum
Kurzlehrbuch Musiktherapie. Teil II.
Wiener Ringvorlesung Musiktherapie – Grundlagen und Anwendungsfelder
Dieser Band setzt die Verschriftlichung und didaktische Aufbereitung der Wiener Ringvorlesungen Musiktherapie von Band 11 fort. Die für Teil 2 des Kurzlehrbuchs aktualisierten Beiträge stammen aus den Studienjahren 2015 bis 2020. Im Aufbau folgt dieser Band dem des vorangegangen Ringvorlesungsbuches: Den vorwiegend theoriegeleiteten Beiträgen folgen jene, die sich mit dem klient_innennspezifischen Einsatz von Musiktherapie beschäftigen. Am Ende jedes Beitrages finden die Leser_innen Prüfungsfragen, die ein Selbststudium ermöglichen und deren Beantwortung am Ende des Buches zu finden ist. Die 22 Autor_innen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum beschreiben und reflektieren eine Musiktherapie, die sich mit neuen Themen und Feldern auseinandersetzt (z.B. Musiktherapie im Strafvollzug, in der Prävention, in der medizinischen Rehabilitation) und deren theoretische Grundlagen die Auseinandersetzung mit einem breitgefächerten, interdisziplinären Diskurs widerspiegeln.
Wichtig: Aus Gründen der derzeitigen gesundheitlichen Präventionsmaßnahmen wird das Wintergespräch am 12. März 2020 abgesagt bzw. auf unbestimmte Zeit verschoben! Wir bitten um Verständnis!
Am 26.11.1958 wurde die "Österreichische Gesellschaft für Musikheilkunde" an der damaligen Wiener Musikakademie (heute: mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien) gegründet. Im darauffolgenden Wintersemester 1959/60 startete der erste Sonderlehrgang für Musikheilkunde. Dieses Jubiläum wurde im Oktober 2019 mit einer Reihe von Veranstaltungen gefeiert.
Wir gratulieren herzlich!
Anlässlich des Jubiläums erschien ein Online-Artikel von Elena Fitzthum im aktuellen mdw-Magazin:
"60 Jahre und (k)ein bisschen weise – Zur Geschichte der Musiktherapie an der mdw"